Spanking Guide

Der ultimative Ratgeber

Copyright by Chris


1. Die erotische Züchtigung
und die gesundheitlichen Aspekte

- Teil 1 vom 05.12.96 -
- Überarbeitete Ausgabe vom 13.10.97 -


1.1 Allgemeines

1.2 Alkohol, Drogen und Medikamente

1.3 Vorbereitende Maßnahmen

1.4 Zur Züchtigung geeignete Bereiche

1.5 Anwärmen

1.6 Nachbehandlung

1.7 Notfälle

1.8 Hinweise zur Hygiene

1.9 Fazit

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Kapitel

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1.1 Allgemeines

Spaß am Sex haben, Neues ausprobieren und ggf. auch mal Grenzbereiche zu überschreiten erfordert immer ein hohes Maß an Verantwortung. Selbst der "Otto-Normal-Sex" birgt schon Gefahren in sich und so versteht es sich eigentlich fast von selbst, daß S/M im allgemeinen und Spanking im Speziellen ganz besondere Gefahren in sich birgt.

Besteht beim "normalen" Sex höchstens die Gefahr eines Scheidenkrampfes oder eines Bandscheibenvorfalls aufgrund manch unmöglicher Verrenkung, so ist man dagegen beim Spanking mit Risiken wie Ohnmachtsanfällen, starken Blutungen oder gar inneren Verletzungen konfrontiert.

Ich will jetzt hier niemandem mit Unappetitlichkeiten den Spaß am Spanking verderben oder diese Spielart der Erotik gar madig machen. Dennoch halte ich es für sinnvoll, daß gerade Neueinsteiger über die Gefahren Bescheid wissen und in die Lage versetzt werden, den Risiken einfach und ohne großen Aufwand vorzubeugen.

Grundsätzlich ist es ja so, daß man eigentlich nur seinen gesunden Menschenverstand einsetzen muß. Es gibt Dinge, die man eigentlich als selbstverständlich voraussetzen müßte, aber es bleibt doch festzustellen, daß selbst da noch genügend unnötige Fehler gemacht werden. Aus diesem Grund will ich Euch in den nachfolgenden Unterkapiteln einige wichtige Tips mit auf den Weg geben, die leicht zu verinnerlichen sind und in ihrer Durchführung keine große Verrenkungen erfordern. Allerdings gehören sämtliche, von mir dargestellten Ratschläge zur Kategorie:

Dinge, die man wissen muß!

Und nach der Lektüre dieses Kapitels werdet Ihr mir sicher beipflichten, wenn ich sage:

"Um Spanking zu praktizieren, ist kein Medizinstudium notwendig!"

Aus der englischsprachigen BDSM-Szene kommt das Motto: "safe, sane and consensual" was zu Deutsch etwa "sicher, mit gesundem Menschenverstand und im beiderseitigen Einvernehmen" bedeutet. Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen und gemäß diesem Grundsatz sollte jedes Play ablaufen. Und wenn man Respekt vor dem Leben und der Gesundheit des Partners hat, dann sollte es selbstverständlich sein, meine nachfolgenden Tips zu befolgen.

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1.2 Alkohol, Medikamente und Drogen

Um von vornherein die Risiken zu minimieren, ist die gesundheitliche und körperliche Eignung für eine Züchtigung des Bottom absolute Grundvoraussetzung. In folgenden Fällen ist eine Züchtigung, gleich welcher Art, als absolut tabu zu betrachten:

Das Züchtigungsobjekt

Gerade Drogen und Alkohol sind in diesem Fall sehr gefährlich, da sie die Hemmschwelle und Schmerzempfindlichkeit rapide senken können. Meist geht dann die Partnerin weiter als ihr bekommt. Für den Top sind Alkohol und Drogen vor oder während der Züchtigung ohnehin als absolut verboten anzusehen, denn gerade er muß für dieses diffizile Unterfangen im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte sein.

Viele werden jetzt sagen, daß das berühmte Gläschen Sekt vorher doch erlaubt sein wird. Ich meine: Solange es bei dem einen Gläschen Sekt bleibt, ist dagegen nichts einzuwenden. Während des Plays sollte man das aber tunlichst unterlassen, da durch die körperliche Anstrengung Alkohol viel direkter und schneller wirkt. Man kennt die Wirkung eines Gläschen Bieres nach dem Squashen oder der Sauna. Genauso verhält es sich auch hier.

Abschließend wäre noch anzumerken, daß sich gerade Männer beim Sex nach übermäßigen Alkoholgenuß viel vom Spaß entgehen lassen. An der Mär, man wäre angetrunken leistungsfähiger ist absolut nichts dran. Nüchtern empfindet man einfach viel intensiver und bekommt so auch den ganzen Spaß mit.

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1.3 Maßnahmen im Vorfeld von Tag X

Am Tag X soll nun die Züchtigung stattfinden und bevor die letzten Vorbereitungen gemacht werden, gilt es noch ein paar Dinge zu beachten:

Es bleibt festzustellen, daß gesunde Ernährung und körperliche Fitness auch und gerade bei Flagellanten die Gesundeit fördern.

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1.4 Zur Züchtigung geeignete Bereiche

Zur Züchtigung oder Auspeitschung geeignete Bereiche sind generell alle großen Muskelpartien. Als Ziele erster Wahl sind hier zu nennen:

Mit einigen Einschränkungen können auch folgende Bereiche behandelt werden:

Der Unterschied liegt darin, daß die Bereiche der ersten Wahl mit fast allen nur erdenklichen Instrumenten behandelt werden können, während die anderen Bereiche jeweils nur für ganz bestimmte Instrumente geeignet sind. Dazu später mehr.

Ungeeignet sind alle anderen Bereiche, wobei

als sehr gefährlich zu betrachten sind und deshalb erst gar nicht in Erwägung gezogen werden sollten. Gerade der Bereich der Nieren ist sehr gefährlich, da dieses Organ relativ ungeschützt ist und die Gefahr innerer Verletzungen besteht. Oftmals hört man von Züchtigungen der Genitalien, dazu ist aber ein hohes Maß an Erfahrung und Können notwendig. Um das Risiko bleibender Verletzungen zu vermindern sollte ganz darauf verzichtet werden.

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1.5 Anwärmen

Mancher wird sich jetzt vielleicht fragen, was "Anwärmen vor der Züchtigung" in einem Kapitel mit Sicherheitsratschlägen zu suchen hat. Das wird sich aber gleich von selbst klären...

Jeder hat ja schon die Photos von verstriemten Hintern gesehen oder erinnert sich an die Rohrstockzüchtigung im Elternhaus zurück. Diesen beiden Dingen ist eines gemeinsam: Es bleiben oft tagelang sichtbare rote und dann später blaue Striemen auf dem versohlten Po zurück. Jetzt könnte man sagen, daß dies ja erwünscht ist und den Zweck der Züchtigung darstellt - dem ist aber zu entgegnen, daß es genügend Menschen gibt, die solche augenfälligen Beweise für eine Züchtigung gar nicht brauchen können. Man stelle sich nur die dummen Fragen der Mannschaftskollegen vor, wenn sie beim Duschen nach dem Fußballspiel den verstriemten Hintern sehen...

Wie kommt es nun, daß bei mancher Probantin selbst nach einer ausgiebigen Rohrstocksenge bereits nach ein oder zwei Tagen beinahe alle sichtbaren Spuren verschwunden sind, während der Po eines anderen Mannes noch nach fünf Tagen Zeugnis über die wohl verdiente Rohrstockhaue gibt?

Striemen

Wir erinnern uns wieder an die Bestrafung im Elternhaus zurück - In fast allen Fällen lief es doch so ab, daß man sich sofort nach Bekanntgabe der Strafe überlegen mußte, eventuell noch den Po entblößen mußte und dann eine vorher genau festgelegte Anzahl von Hieben bekam. Die Striemen waren in der Folge noch tagelang zu sehen und die Züchtigung an sich war grausam.

Bei vielen Paaren, die im gegenseitigen Einvernehmen Spanking praktizieren, kommt meistens zuerst das berühmte "Über's Knie legen" und den damit verbundenen Hieben durch die Hand. Der Po wird dabei ganz behutsam zum "Glühen" gebracht und ist nach einer gewissen Zeit feuerrot. Die danach folgenden Hiebe mit dem Rohrstock verträgt die Partnerin dann oft sehr gut und hält teilweise sehr viel aus.

Das Geheimnis an der Sache ist sehr einfach:
Durch die Hiebe mit der flachen Hand wird der Po zur besseren Durchblutung angeregt. Man spricht hier auch vom Anwärmen und das ist auch der treffende Ausdruck dafür. Genauso wie beim Sport, wo man durch Aufwärm- und Lockerungsübungen den Muskel aufwärmt und somit weniger anfällig für Verletzungen macht. Da der Po auch nichts anderes als ein Muskel ist, und zwar als "Glutaeus Maximus" auch der größte Muskel des Menschen ist, verhält es sich kein bißchen anders als beim Sport. Logo! Striemen sind nichts anderes als Blutergüsse und ein aufgewärmter Muskel ist weniger anfällig für diese Art der Verletzung. (siehe auch 1.6 )

Neben der flachen Hand sind auch alle großflächigen Instrumente, wie ein leichtes Lederpaddle oder ein Tischtennisschläger ganz hervorragend zum Anwärmen geeignet. Manchmal allerdings ist es gar nicht erwünscht, daß die Striemen schon wieder so bald verschwinden. Das ist legitim und hat seinen ganz eigenen Reiz. Nur sollte dabei die nötige Vorsicht walten.

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1.6 Nachbehandlung

Ist das Werk vollbracht, gilt es die gezüchtigten Partien zu pflegen, Verletzungen zu behandeln und eventuell die Schmerzen zu etwas zu lindern. An erster Stelle ist hier natürlich Zärtlichkeit und Zuwendung gefragt. Im Gegensatz zu reeller Bestrafung handelt es sich bei der erotischen Züchtigung nämlich um ein sehr intimes Vergnügen.

Der ganze Stolz des Bottom sind natürlich die bleibenden Erinnerungen an die Züchtigung, wie z. B. die Striemen oder der brennende Hintern. Trotzdem ist gerade nach einer harten Züchtigung ein bisschen Pflege gefragt. Striemen sind im Prinzip nichts Anderes als Blutergüsse. (siehe auch 1.5 )

In früheren Zeiten hat man nach einer ordentlichen Rohrstocksenge die Striemen mit Vaseline behandelt. Heute kann man sich mit einer guten Feuchtigkeitscreme etwas besser helfen. Zusätzlich hilft natürlich auch die Behandlung mit einer Sportsalbe, die meistens rezeptfrei in der Apotheke erhältlich ist. Der Apotheker hilft gerne weiter und weiß genau, wie man stumpfe "Sportverletzungen" am besten behandelt. Damals wie heute gilt jedoch, daß Kühlung den besten Heileffekt erzielt. Durch Kühlung verschwinden die Striemen binnen kürzester Zeit. Oft ist dies aber gar nicht gewollt. Auf die Behandlung mit einer Feuchtigkeitscreme sollte man aber trotzdem nicht verzichten um den Po nicht auf Dauer zu verunstalten.

Aufgeplatzte Striemen sollte man in jedem Fall sehr sorgfältig behandeln und bis zur vollständigen Heilung auf weitere Züchtigungen verzichten. Auf Pflaster kann man getrost verzichten, da die Blutungen sehr schnell von selbst aufhören. Ist dies jedoch nicht der Fall, sollte ein Arzt hinzugezogen werden. Ist zwar furchtbar peinlich, aber immer noch besser als bleibende Gesundheitsschäden. Mit sog. Blutern sollte man sehr vorsichtig umgehen! (Gefahr der Verblutung)

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1.7 Notfälle - oder - Wenn 's mal schiefläuft

Prinzipiell ist bei nicht aufhörenden Blutungen, unnatürlichen Schmerzen, Ohnmacht und allen ungewöhnlichen Beschwerden SOFORT erste Hilfe zu leisten und ein Arzt zu verständigen. Das gilt auch in allen Fällen, in denen man selbst nicht mehr weiter weiß. Die Angst vor unangenehmen Fragen und der Gedanke an eine peinliche Situation sind hier absolut nicht angebracht.

Es bringt auch überhaupt nichts zu versuchen, dem behandelnden Arzt eine Story reinzupressen - sprich, ihm nicht die Wahrheit zu erzählen. Erstens erkennt er schon auf den ersten Blick woher die Striemen stammen, und zweitens wird er Euch auch nicht auslachen. Gerade die erfahrenen Notärzte haben schon ganz andere Dinge gesehen, als nur den verstriemten Arsch eines Erwachsenen.

Besonders im Fall einer Ohnmacht oder von ungewöhnlichen Beschwerden und Schmerzen ist der Notarzt auf genaue Informationen angewiesen, um auch eine richtige und gezielte Behandlung einleiten zu können. Also denkt daran:

Die Gesundheit des Bottom hat immer Vorrang!

In jedem Fall ist es empfehlenswert:

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1.8 Hinweise zur Hygiene

Ganz bestimmt will ich in diesem Unterkapitel erwachsenen Menschen nicht irgendeinen Text über die Notwendigkeit der Körperhygiene reindrücken. Nein! Vielmehr will ich Euch ein paar sehr wichtige und wissenswerte Dinge über die richtige Behandlung von Züchtigungsinstrumenten mit an die Hand geben. Vor allem erscheint es mir müßig zu erzählen, daß beim Sex ganz allgemein Körperhygiene sehr wichtig ist und daß Kondome schützen. Aber befassen wir uns nun mit dem eigentlichen Thema dieses Unterkapitels...

Ein Züchtigungsinstrument sollte man immer nur für einen Bottom verwenden! Dieser Satz ist auch in vielen anderen Ratgebern zu lesen und hat auch einen absolut realen Hintergrund. Zwar sterben beispielsweise AIDS-Viren schon nach kurzer Zeit an der frischen Luft ab, das gilt aber keineswegs für andere Krankheitserreger! Zwar sind diese meistens nicht so tödlich wie AIDS, dafür aber oft sehr gesundheitsschädlich und manchmal auch gefährlich.

Am problematischsten sind hier alle Züchtigungsinstrumente organischer Natur wie Rohrstöcke, Lederpeitschen und alle anderen nicht versiegelten Materialien. Bei all diesen Materialien ist eine gründliche Desinfektion kaum oder gar nicht möglich. Es ist zwar so, daß nach einer Behandlung mit einem rückstandsfreien Desinfektionsmittel und einer Lagerzeit von mindestens einer Woche selbst der hartnäckigste Krankheitskeim abgetötet sein sollte, aber wer will schon mit seinem Leben darauf wetten. Unproblematisch dagegen erscheinen mir Instrumente aus Gummi, Hartplastik oder Lack. Im Gegensatz zu den o. g. Materialien haben diese eine glatte Oberfläche, die sich sehr leicht und gründlich reinigen und desinfizieren läßt. Leder z. B. saugt Flüssigkeiten an und es dauert lange, bis es wieder trocken ist.

Grundsätzlich läßt sich sagen, daß eine sorgfältige Behandlung und hygienischer Umgang mit Züchtigungsinstrumenten die beste Voraussetzung für ein sicheres Play bieten. Eine Infektionskrankheit, hervorgerufen durch unhygienische Toys, ist nämlich mindestens genauso unangenehm wie Filzläuse, die man sich bei einem Asozialen eingefangen hat.

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1.9 Fazit

Liest man dieses Kapitel mal genauer durch, dann fällt doch auf, daß es sich um sehr sehr einfache Vorsichtsmaßregeln handelt. Wie ich bereits eingangs zu diesem Kapitel sagte, genügt es völlig seinen gesunden Menschenverstand einzusetzen. Dann kann auch nicht viel schiefgehen.

Gewiß - ein gewisses Restrisiko ist nie auszuschließen und wir sind alle nur Menschen, die auch mal Fehler machen können. Aber das kann keine Entschuldigung dafür sein, schon die simpelsten Vorsichtsregeln außer Acht zu lassen. Und als absolut unentschuldbar betrachte ich unterlassene Hilfeleistung, wenn's denn doch mal schiefgehen sollte.

"Safe, sane and consensual" - das sind die Schlagworte, die eigentlich alles wesentliche erklären. Und zum gegenseitigen Einvernehmen gehört auch, daß man die Gesundheit und körperliche Unversehrtheit des anderen achtet und respektiert. Sich dem Schmerz und der Qual freiwillig hinzugeben bedeutet nämlich keineswegs, daß der Top das Recht hat, den Bottom zu foltern oder gegen seinen Willen Verletzungen beizubringen.

Wie ich glaube, eigentlich alles ganz selbstverständliche Dinge. Nur leider beweisen viele Berichte von ernsthaften Verletzungen immer wieder, daß der eine oder andere die Sache nicht mit dem nötigen Ernst angeht....

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